Geschichte

Werkstatt Eschwege / ÜBER UNS / GESCHICHTE

Über die Jahre...

 

 Wir helfen weiter – wir arbeiten für die Region  

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    70er Jahre

    Mitte der 70er Jahre zeichnete sich ab, dass junge Menschen stärker als bisher von Arbeitslosigkeit betroffen waren. Die Evangelische Kirche wurde daraufhin initiativ und richtete 1977 - finanziert über das Landesprogramm "Beratung und Hilfe für junge Arbeitslose" und in Trägerschaft des Ev. Landesjugendpfarramtes Kassel - in Eschwege eine Beratungseinrichtung ("Treffpunkt") ein, in der in erster Linie mit Angeboten der offenen Jugend(berufs)hilfe gearbeitet wurde.

     

    80er Jahre

    Anfang der 80er Jahre zeichnete sich ab, dass der Anteil der jungen Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen oder bedroht waren, stetig weiter anstieg. Die in den ersten Jahren praktizierte "offene Arbeit" reichte nicht mehr aus, um Hilfen wirksam werden zu lassen. Der Bedarf an geeigneten handlungsorientierten Qualifizierungs- und Beschäftigungsangeboten wurde immer deutlicher.

    Mit Unterstützung insbesondere aus dem kirchlichen und kommunalpolitischen Bereich wurde daraufhin 1983 der Verein Werkstatt für junge Menschen Eschwege e.V. gegründet, der Mitglied im Diakonischen Werk Kurhessen-Waldeck wurde und in Personalunion mit der Beratungseinrichtung das Angebotsspektrum erweiterte.

    Im gleichen Jahr

    musste der Standort der Einrichtung (Am Hospitalplatz 8) geräumt werden. Als neuer Standort bot sich die ehemalige Weberei in der Bahnhofstr.9a in Eschwege an, die jedoch baulich instandgesetzt werden mussten. In diesem Zusammenhang konnte die erste Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahme des Vereins realisiert werden: Arbeitslose Jugendliche wurden in geförderten Arbeitsverhältnissen unter Anleitung beim Ausbau des Standortes eingesetzt. Die aus dieser Maßnahme (die Anfang 1986 abgeschlossen werden konnte) gewonnenen Erkenntnisse legten es nahe, auch weiterhin sozialpädagogische Hilfen mit werkpraktischen Angeboten zu verknüpfen. In den Folgejahren wurden daraufhin zahlreiche Projekte entwickelt, die es jungen Arbeitslosen möglich machten, sog. Schlüsselqualifikationen einzuüben, Berufsfelder und deren Anforderungsprofile kennen zu lernen und sinnvolle, dem Gemeinwohl dienliche Arbeiten zu verrichten.

    Beispielhaft sind hier zu nennen:

    die Holzwerkstatt mit der Ausbildung zum/zur Holzbearbeiter/in (1986)

    die Herrichtung des Naturlehrgebietes Schlierbach (1988)

    die Servicegruppe, die Dienstleistungen in und um Haus und Garten durchgeführte (1985)

    Der erfolgreiche Verlauf dieser Projekte führte Anfang der 90er Jahre zu einem weiteren Ausbau dieser Angebote und qualitativen Differenzierung: Entsprechend dem erkennbaren Bedarf kristallisierten sich Angebotsschwerpunkte in den Bereichen

    • Beratung und Berufsorientierung
    • Berufsvorbereitung
    • Ausbildung
    • Qualifizierung und Beschäftigung heraus.

     

    90er Jahre

    Mitte der 90er Jahre wurden über den Verein bereits 120 Jugendlichen und junge Erwachsene in Maßnahmen betreut. Dazu gehörten

    • das Projekt Forst-, Umwelt- und Naturschutz (FUN) (1990)
    • das Bauprojekt (1995)
    • die Ausbildungen Helfer/in in der Hauswirtschaft (1991), Holzbearbeiter/in (1986), Bau- und Metallmaler (1994)und Gärtner im Garten-und Landschaftsbau (1994)
    • die Ausbildungsbegleitenden Hilfen (1989)
    • der Förderlehrgang und andere berufsvorbereitende Lehrgänge

    Damit einher ging die Weiterentwicklung der werkpraktischen Angebote (Zweckbetriebe), um bei gestiegenen TeilnehmerInnenzahlen passende Tätigkeitsfelder bereitstellen zu können.

    Neben der Holzwerkstatt wurde der Bereich der Landschaftspflege- und Forstarbeiten sowie der Bauarbeiten an denkmalgeschützten, öffentlichen Gebäuden ausgebaut. Von 1994 bis 2005 wurde eine Gärtnerei als Ausbildungsstätte betrieben.

     

    2000er Jahre

    In den 2000er Jahren mussten sukzessive die Ausbildungsbereiche eingestellt werden, Programme des Landes und der Bundesagentur für Arbeit wurden nicht mehr aufgelegt. Ausbildungsbegleitende Unterstützung wurde ausgeschrieben, die ABM wurde eingestellt.

    In den Lehrgängen der Berufsvorbereitung waren zu Beginn des 21. Jahrhunderts pro Jahr über 120 Teilnehmende.                                                                                                                       

    Die Sozialarbeit an den Beruflichen Schulen Eschwege und das EIBE-Projekt setzen die schon in den 80iger Jahren begonnene erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Schule fort.

    Das Jobcenter entstand, und Projekte mit Arbeitsgelegenheiten in eigenen Arbeitsgruppen im Naturschutz und in der Hauswirtschaft in Kooperation mit der Volkshochschule und anderen Trägern wie dem diakonischen Werk, der Tafel und vielen anderen wurden konzipiert und bis heute durchgeführt.                                                                                                                                                        

    2010er Jahre
    In den 2010er Jahren gingen die Integrationslotsen an den Start initiiert vom Ausländerbeirat der Stadt Eschwege,der ev. Familienbildungsstätte und der Werkstatt – heute sind es 40 Lotsen, die Neuzugewanderte und geflüchtete Menschen begleiten und unterstützen.   

    Das Projekt AQUA ein Programm des Landes Hessen bestand im Jahr 2010 schon 10 Jahre und hat bis heute ca. 700 Teilnehmende und hat ca. 160 junge Menschen durch den Schulabschluss begleitet. 

    Das Programm Ausbildungsbegleitende Unterstützung ABU startete im Jahr 2012 auf Initiative des Kreises. Im Jahr 2016 kam das Programm QuABB dazu.                                  

    Gemeinsam mit dem Kreis, den Beruflichen Schulen   Eschwege, der IHK und der Kreishandwerkerschaft, sowie dem Schulamt konnten beide Angebote so kombiniert werden, dass sie seit Jahren ganz nah an den Auszubildenden, an der Berufsschule und an den Betrieben arbeiten.                                          

     

    2020er Jahre

    Von 2022 bis Anfang 2023 wurden alle Projekte unter Pandemiebedingungen fortgeführt: Unterricht digital, Werkpraxis in Kleingruppen mit Maske, Beratung beim Spaziergang; Fahrten im Auto zu den Außenarbeitsplätzen der Naturschutzgruppe. Die Außenküche und weitere Außenarbeitsplätze entstanden.

    Im Jahr 2024 arbeitet die Werkstatt für junge Menschen Eschwege e.V. mit 30 Mitarbeiterinnen in 15 Projekten und ca. 650 Teilnehmende in den Bereichen:

    • Beratung
    • Individuelle Einzelbegleitung
    • Begleitung von Schulklassen
    • Betreuungshilfe/Erziehungsbeistandschaft
    • Sozialarbeit an den Beruflichen Schulen Eschwege
    • Berufsorientierung/Berufsvorbereitung
    • Ausbildungsbegleitung
    • Beschäftigung und Qualifizierung
    • Sprachförderung und Integration

     

    Nach einigen Umzügen und der Aufgabe von Standorten in den letzten 20 Jahren ist die Geschäftsstelle der Werkstatt für junge Menschen Eschwege e.V. jetzt in der Niederhoner Straße gegenüber dem Stadtbahnhof und die Projekte und Arbeitsbereiche befinden sich in der Thüringer Straße im Industriegebiet; beides in Eschwege.